60 Jahre Volvo in Deutschland

Vor 60 Jahren eröffnete Volvo, der bereits 1927 in Schweden gegründete schwedische Premium-Hersteller, in Frankfurt/M. seine erste Vertriebszentrale für den anspruchsvollen europäischen Markt. Es waren zwei legendäre Modelle, mit denen der Start ins Deutschland der Wirtschaftswunderzeit gewagt wurde: Der von seinen Fans liebevoll „Buckel Volvo“ genannte Volvo PV444 und der elegante Volvo P120 Amazon. Beide prägten das Image sicherer, formvollendeter und langlebiger Modelle aus Skandinavien und legten den Grundstein für eine nachhaltige Erfolgsgeschichte der Marke auch in Deutschland.

Volvo baut inzwischen unglaublich gute Autos und hat sich damit im Premiumsedgment mehr als etabliert. Hier Gernot Zielonka beim test des neuen XC 40. Foto: GZ

Volvo fahren ist einfach etwas anderes. Die Schweden bauen nicht nur blitzsaubere Autos, sondern auch solche, mit denen man sich vom automobilen Allerlei positiv abheben kann. Nicht umsonst verkauft der Importeur gut die Hälfte seiner Fahrzeuge in Deutschland an eine besonders anspruchsvolle geschäftliche Klientel, die weiß, was sie an den Modellen der Kölner, pardon Schweden, hat. Volvo steht heute nicht nur für hoch attraktive Modelle, sondern auch für die Zukunft der (Auto)Mobilität. Die zeigt sich u.a. darin, dass bei Vierzylindern Schluss ist, dass keine eigenen Diesel mehr entwickelt werden, dass Plug-in-Hybride und schon bald rein elektrische Fahrzeuge auf den Markt kommen. Und in Sachen Sicherheit, da macht kein zweiter Hersteller den Schweden etwas vor.

Seine frühe Führungsrolle bei der Fahrzeugsicherheit stellte Volvo unter Beweis, als die Modelle Volvo PV544 und Volvo P120 Amazon bereits im Jahr 1959 als weltweit erste Pkw mit serienmäßigen Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausgerüstet wurden. Keine andere Sicherheitsausstattung ist bis heute so wichtig. Schätzungen zufolge wurde der Dreipunkt-Sicherheitsgurt bisher schon für über eine Million Menschen zum Lebensretter.

Als Alternative zu traditionellen Premium-Herstellern positionierte sich die schwedische Marke auch durch richtungsweisende Modelle in stilprägenden Formen. So zeigte der Volvo P120 Amazon unvergängliche Eleganz in einer Epoche modischer Schnelllebigkeit. Vollkommen unaufgeregt mit klaren kantigen Linien präsentierte sich dagegen 1966 der Volvo 140. In Deutschland konnte das unter dem Slogan „Sicherheit aus Schwedenstahl“ beworbene Volvo Modell die Volvo Verkaufszahlen vervielfachen. Weitsichtig hatte die damalige Volvo GmbH schon 1965 ihren Sitz von Frankfurt in eine neue Importzentrale im benachbarten Dietzenbach verlegt. Wurden 1965 nur 1.168 Volvo zugelassen, gelang es den Schweden mit dem Volvo 140 und dem 1968 lancierten Flaggschiff Volvo 164, erstmals die Marke von 10.000 Neuzulassungen zu überspringen.

Volvo in den 1970er Jahren: Skandinavischer Stil für neue Segmente. Ob Mode, Musik oder Design – Schweden galt in den 1970er Jahren als Zentrum der Kreativität und Volvo als einer der innovativsten Automobilhersteller des Premium-Segments. So überraschte Volvo die Sportwagenszene 1971 mit dem Volvo 1800 ES mit extravagantem Kombiheck und gläserner Heckklappe und in der Kompaktklasse sorgte ab 1976 der Volvo 343 für Aufsehen.

Vielfältig und vor allem sicher wie nie zuvor war aber vor allem das Portfolio der in kantigen Konturen gezeichneten großen Volvo für Familie, Freizeit und Business. Diente zu Beginn des Jahrzehnts die Sicherheitsausstattung des Volvo 140 dem Bundesverkehrsministerium zum Vorbild, um ein Lastenheft für Sicherheitsfahrzeuge von Morgen zu entwickeln, avancierte die 1974 eingeführte Weiterentwicklung Volvo 240 sogar international zu einem Referenzfahrzeug der Sicherheitsforschung. Mit fast 25.000 Zulassungen erzielte Volvo 1978 in der Bundesrepublik einen neuen Bestwert, außerdem wurde der Volvo 240 nun auch in der DDR angeboten.

Volvo in den 1980er Jahren: Fest verankert im Premium-Segment. Weder die ersten serienmäßigen Drei-Wege-Katalysatoren mit Lambda-Sonde noch starke Turbo-Benziner konnten zu Beginn des Jahrzehnts rückläufige Volvo Verkaufszahlen in Deutschland verhindern. Erst die endgültige Positionierung als Premium-Marke führte Volvo zurück zum Erfolg. Dazu lancierten die Schweden vollkommen neue repräsentative Flaggschiffmodelle, bestehend aus den Sechszylinder-Typen Volvo 760 und dem 1984 präsentierten Volvo 740. In der kompakten Premiumklasse punktete Ende der 1980er Jahre der Volvo 440 als erster fünftüriger Volvo mit Frontantrieb und sportivem Fahrwerkslayout.  

Volvo in den 1990er Jahren: Vielseitigkeit von ihrer dynamischsten Seite. Noch von Dietzenbach aus baute Volvo zügig ein Vertriebsnetz in den neuen Bundesländern auf, zog im Jahr 1994 nach Brühl und nicht einmal ein Jahr danach wurde der deutsche Firmensitz im Jahr 1995 in die Automobilstadt Köln verlegt. Nur drei Jahre später verzeichnete Volvo mit 42.267 Neuzulassungen und 1,1 Prozent Marktanteil das bis dahin beste Ergebnis. Den Sprung nach vorn verdankte Volvo vor allem einer neuen Baureihe, dem revolutionären Volvo 850. Als erstes Modell der schwedischen Premium-Marke kombinierte der Volvo 850 ein dynamisches Frontantriebslayout mit quer eingebauten Fünfzylindermotoren für sportive Fahrleistungen. Ebenfalls dabei neue Sicherheitstechniken wie der Seitenaufprallschutz SIPS und Seitenairbags.

Volvo im 21. Jahrhundert: Formvollendet sicher unterwegs in die Welt von morgen. Sind bis zur Jahrtausendwende vor allem Kombis ein Markenzeichen von Volvo, übernehmen die Schweden nun auch eine Führungsrolle bei den Premium-SUV. Als Trendsetter für Vielseitigkeit, Sicherheit und Effizienz schreiben der Volvo XC90 (ab 2002) und der Volvo XC60 (ab 2008) eine Erfolgsgeschichte im wachsenden SUV-Segment. Heute sind es mit dem neuen Volvo XC40 bereits drei SUV-Baureihen in skandinavischem Design, mit denen die Premium-Marke ihre SUV-Kompetenz unter Beweis stellt. Aber auch mit den 2016 vorgestellten Modellen der Volvo 90er Familie und der in diesem Jahr folgenden neuen Generation der Volvo 60er Baureihe unterstreicht der Premium-Hersteller seine Führungsrolle bei Sicherheit, Qualität, Design und Umweltschutz. Quelle: Volvo / DMM