Ab Dezember: Schnelle Züge zum Flughafen München

Ostbayern wird mittels einer jetzt fertig gestellten Neubaustrecke zum Fahrplanwechsel am 09. Dezember an den Flughafen München angeschlossen. Zum Einsatz kommen "ÜFEX"-Züge, vom Typ Talent 2 (DB Baureihe 442).

ÜFEX - unter dieser Bezeichnung gibt es ab 09.12.2018 schnelle Zugverbindungen von Regensburg über Landshut zum Flughafen München. Eingesetzt werden Talent 2-Triebzüge. Foto DB

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahnverkehr im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, sorgt mit der Inbetriebnahme des ÜFEX ab Fahrplanwechsel am 09. Dezember 2018 für eine attraktive Anbindung Ostbayerns an den Münchner Flughafen. Privat- und Geschäftsreisende aus den Räumen Regensburg, Landshut, Freising etc. sind dann nur kurze Zeit vom süddeutschen Tor zur Welt entfernt, im Fall Landshut sind es gerade mal 30 Minuten. Den Zuschlag für den Betrieb der Strecke Regensburg Hbf –  Landshut Hbf –  München Flughafen Terminal soll die DB Regio AG erhalten. Mit dem Betreiber wird ein Verkehrsvertrag über vier Jahre geschlossen – von Dezember 2018 bis Dezember 2022. Es besteht eine Verlängerungsoption bis Dezember 2023. Für die Zeit danach sollen der ÜFEX und der Donau-Isar-Express München – Passau in einem gemeinsamen Wettbewerbsprojekt neu ausgeschrieben werden. Für den ÜFEX werden von DB Regio jährlich 1,7 Mio. Zugkilometer erbracht. 

Möglich wurde diese neue Direktverbindung durch die Fertigstellung der sogenannten Neufahrner Gegenkurve, einer zweigleisigen Strecke, die die  Bahnstrecke Regensburg –  Landshut –  München mit der Bahnstrecke Neufahrn (bei Freising) –  Flughafen München verbindet. Bei diesem Projekt hat der Freistaat Bayern selbst die Planung durchgeführt, um die lange gewünschte Direktverbindung zwischen Oberpfalz, Niederbayern und Flughafen München zu ermöglichen. Die Reisezeit beträgt ab Regensburg 1.¼ Stunden und ab Landshut  eine halbe Stunde. Der ÜFEX wird stündlich auch in Obertraubling, Köfering, Hagelstadt, Eggmühl, Moosburg und Freising halten. Neufahrn (Niederbayern) und Ergoldsbach werden zweistündlich vom ÜFEX bedient. 

Ab Landshut bestand bisher ein Angebot in Form einer Buslinie, die zugunsten der höherwertigen Zugverbindung den Betrieb zum Dezember 2018 einstellen wird. Ebenfalls für den Fahrplan 2020 strebt die BEG die Schließung einer zweistündigen abendlichen Taktlücke zwischen Regensburg und Flughafen in beide Richtungen an. Bis dahin besteht hier weiterhin die Reisemöglichkeit mit den Zügen Richtung München Hbf und Umsteigen in Freising in den MVV-Bus der Linie 635  zum Flughafen, der im 20-Minuten-Takt fährt. 

In Regensburg besteht Anschluss an den ÜFEX aus/in Richtung Schwandorf und Weiden, in Landshut aus/in Richtung Plattling, Passau und Bayerischer Wald. Die Umsteigezeit beträgt in beiden Fällen ca. zehn Minuten. Auch in Richtung Saal (Donau) gibt es mindestens zweistündlich Anschlüsse. Bisherige Verbindungen von Landshut nach Regensburg-Burgweinting bleiben frühmorgens durch Zusatzhalte des ÜFEX erhalten; tagsüber wird diese Verbindung mit einem bahnsteiggleichen Umstieg in Obertraubling an den nachfolgenden Agilis-Zug aus Plattling sichergestellt. 

Die elektrischen, drei- sowie viergliedrigen Fahrzeuge des Typs Bombardier Talent 2 (Baureihe 442), die auf der Strecke des ÜFEX zum Einsatz kommen, werden aus dem Werdenfelsnetz und Rhein-Sieg-Express herausgelöst. Im vierteiligen ÜFEX-Fahrzeug stehen ca. 220 Plätze zur Verfügung, davon zwölf in der 1. Klasse. Im dreiteiligen Fahrzeug können bis zu 160 Fahrgäste Platz nehmen, die 1. Klasse bietet acht Plätze an. Es wurde ein besonderes Augenmerk auf großzügige Gepäckabstellmöglichkeiten (Gepäckracks, Verstaumöglichkeiten über und unter den Sitzen) gelegt. Es stehen außerdem behindertengerechte Toiletten zur Verfügung.  

Zwischen Flughafen München Terminal und Freising sind in jedem Zug mindestens zwei Zugbegleiter anwesend, um insbesondere ortfremden Fluggästen mit Hilfestellungen und Informationen zur Verfügung zu stehen. Auf dem übrigen Streckenabschnitt von und nach Regensburg wird in jedem Zug mindestens ein Zugbegleiter für den Service im Zug zuständig sein. Die Sitzplatzkapazitäten werden entsprechend der erwarteten Nachfrage Richtung Flughafen, unter Berücksichtigung des Berufsverkehrs zwischen Landshut und Regensburg, angeboten. Quelle: BEG / DMM