Porsche will sich zu den aktuellen Vorwürfen aus dem Bundesverkehrsministerium noch nicht äußern. Zu groß ist der Ärger momentan mit Konzernschwester Audi, von der die 3,0 l und 4,0 l-Dieselaggregate stammen, die dann bei Porsche noch modifiziert werden. Wie DMM berichtete, hatte das KBA erst im Mai die Zuffenhausener angewiesen, wegen illegaler Abschalteinrichtungen (Manipulationssoftware) ca. 60.000 Cayenne Diesel und Macan Diesel zurückzurufen. In Deutschland betraf der Rückruf fast 20.000 Einheiten.
Der Panamera ist in beiden Karosserievarianten zu über 90 % in Deutschland als Geschäftswagen eingesetzt. Für die Besitzer, meist Manager, Unternehmenschefs und Vertreter gehobener Berufe, die Vorahnungen hatten, ist es nun Gewissheit: Auch das Luxusgefährt Panamera Diesel ist offensichtlich mit Manipulationssoftware versehen und soll vom KBA zurückgerufen werden.
2017 erst hatte Porsche im viertürigen Nobelmodell auch einen neuen Turbodieselmotor eingeführt. Den, ein 422 PS leistenden 4,0-Liter-V8-Biturbo, bekam auch der Panamera Sport Tourismo (eine Art Kombivariante) eingepflanzt. Seit August 2017 sind die Modelle Panamera 4S Diesel und Panamera 4S Diesel Sport Turismo aus dem Konfigurator auf der Porsche-Website verschwunden. Auch die Preislisten führen die Selbstzünder nicht mehr. Porsche begründete den Entfall mit dem Verweis auf unverhältnismäßig lange Wartezeiten für die Kunden, weshalb das Unternehmen „zunächst einmal keine neuen Bestellungen von diesen Modelltypen entgegenzunehmen“ will. Generell können Interessenten seit einigen Monaten überhaupt keine Porsches mit Dieselmotorisierung mehr kaufen.
Laut Bundesverkehrsministerium ist auch bei den Panamera Dieselmodellen eine unzulässige Manipulation am Abgasreinigungssystem entdeckt worden, die zu einem erhöhten Ausstoß von Stickoxiden führt. Quelle: DMM / KBA