Bahnfahren wird wieder etwas teurer

Mit beinahe schöner Regelmäßigkeit hebt die Deutsche Bahn alljährlich ihre Fahrpreise an. So auch 2018. Ab Dezember werden die Tickets im Fernverkehr teurer, was Mobilitätsmanager und Geschäftsreisende eher weniger freuen dürfte. Indes kündigte Konzernchef Dr. Richard Lutz einen moderaten Preisanstieg unter 2 % an, was weniger als die Inflationsrate ist.

Die DB hebt im Dezember die Preise für Fernverkehrstickets an. Foto: DB

Darüber sich aufzuregen bringt wenig; denn die Preise steigen so gut wie in allen Branchen an, man denke nur an die mit der Dürre 2018 verbundenen Ankündigungen massiver Preissprünge bei Lebensmitteln. Und auch an den Zapfsäulen wird der Sprit zurzeit kräftig angehoben. Vom Fliegen wollen wir gar nicht erst reden; denn das ist dank seiner katastrophalen Performance (Verspätungen, Flugausfälle) mehr als teuer genug geworden. Laut DB wird angestrebt, die Zunahme der Tarife unter dem Niveau der allgemeinen Teuerung in Deutschland zu halten. Ziel sei es, die Auslastung der Züge zu verbessern.

Die Pünktlichkeit der Bahn will Lutz zudem vor allem durch die Digitalisierung der Strecken verbessern. Ein „Taktfahrplan“, wie es ihn in vorbildlicher Weise seit vielen Jahren in der Schweiz gibt, soll in absehbarer Zeit auch in der Bundesrepublik pünktliche Umstiege ermöglichen. Bislang hätten im Jahresdurchschnitt 76 % aller Züge ihr Ziel ohne Verspätung erreicht. Beim Fernverkehr allerdings sieht es zurzeit etwas mäßiger aus. Dies, obwohl die  Verkehrsleistung im Schienenpersonenfernverkehr im ersten Halbjahr 2018 deutlich zugelegt hatte – sie erhöhte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 6,0 % auf 20,6 Mrd. Personenkilometer.

Bemerkenswert ist der Hinweis des Bahnchefs, wonach sich die DB mit ihrem Glasfasernetz am Ausbau des schnellen Internets in Deutschland beteiligen will. Die DB hat entlang ihres  33.000 km umfassenden Streckennetzes bisher 18.500 km mit Glasfaser ausgerüstet. Diese Glasfasern sind nicht vollständig von der Bahn ausgelastetweshalb sie ihr Glasfasernetz vermarkten und so Teil der Lösung werden kann. Mit den Einnahmen aus der Vermarktung könnte der weitere Ausbau des Breitbandnetzes mitfinanziert werden, so Lutz.

Eine weitere positive Nachricht: Die DB will noch in 2018 ihr Personal aufstocken. Bis Jahresende sollen mindestens 19.000 neue MitarbeiterInnen eingestellt werden. Und auch im nächsten Jahr sollen weitere 15.000 Menschen Lohn und Brot bei der DB finden. Quelle: DB / DMM