Busse werden sicherer

So richtig etabliert sind Fernbusse in Bezug auf die Nutzung durch Geschäftsreisende noch nicht. Hauptproblem: Trotz der höheren Preise werden auf längeren Strecken Flugzeug und Bahn bevorzugt, auf kürzeren der Geschäftswagen; mit den anderen Verkehrsmitteln kommt man i.d.R. schneller ans Ziel. Aber eines gilt als sicher: Busfahren ist sicher und wird sicherer. Denn die technischen Mängel an Reise- und Linienbussen sind in den vergangenen Jahren deutlich weniger geworden.

 So lassen sich wichtige Ergebnisse des aktuellen „TÜV Bus-Reports 2018“ zusammenfassen. Darin bescheinigen die Prüfer den Bussen, inzwischen dank der regelmäßigen Prüfungen zu den sichersten Verkehrsmitteln in Deutschland zu gehören, wie es der Bereichsleiter Fahrzeug & Mobilität beim TÜV-Verband (VdTÜV), Richard Goebelt, formuliert. Sogenannte Kraftomnibusse, die acht oder mehr Fahrgastplätze haben, müssen hierzulande alle zwölf Monate zur Hauptuntersuchung bei einer staatlich anerkannten Prüforganisation vorgeführt werden. Zudem müssen diese Busse nach Ablauf eines Jahres alle sechs und nach drei Jahren sogar alle drei Monate zu Sicherheitschecks mit einem etwas abgespeckten Prüfumfang.

Bei diesen Kontrollen fielen laut dem jüngsten TÜV-Report 12,2 % der begutachteten Reise- und Linienbusse mit „geringen Mängeln“ und 15,3 % mit „erheblichen Mängeln“ auf. Bei erheblichen Mängeln muss der Bus zunächst repariert und dann erneut begutachtet werden, wie der TÜV erläutert. Das vernichtende Urteil „verkehrsunsicher“ würde demnach zu einer sofortigen Stilllegung führen. Derartige Fälle seien jedoch statistisch zu vernachlässigen, erklärt der TÜV-Report.

Die zu erkennende positive Tendenz ist nur die eine Seite der Medaille, so die TÜV-Experten. Denn ihr aktueller Report weist ebenfalls aus, dass die Mängelquoten dieser Fahrzeuge mit zunehmendem Alter deutlich nach oben gehen. Demnach werden bei immerhin 5,3 % der Busse im Rahmen der ersten Hauptuntersuchung nach einem Jahr erhebliche Mängel festgestellt. Nach fünf Jahren liegt dieser Anteil bereits bei 11,5 %, wie der TÜV berichtet, und nach zehn Jahren bei 17,3 %. Nach den Daten des aktuellen Reports sind in Deutschland angemeldete Busse derzeit im Mittel 8,6 Jahre alt und haben eine durchschnittliche Fahrleistung von rund 57.000 km pro Jahr „auf dem Buckel“.

Die häufigsten Schwachpunkte finden die Prüfer an der Beleuchtung der Busse. Ein weiteres Sicherheitsproblem ist demnach Ölverlust am Motor. Insbesondere die Beleuchtung hinten ist demnach bei 6,8 % der Busse problematisch. Defekte Umrissleuchten beanstandeten die Prüfer bei 6,1 % der Busse. Ölverlust am Motor wurde bei 6,7 % aller untersuchten Reise- und Linienbusse registriert. Warum hebt der TÜV gerade diese Punkte hervor? Eine funktionierende Beleuchtung sei insbesondere in der dunklen Jahreszeit wichtig und Ölverluste könnten Motorbrände auslösen oder beschleunigen, begründet Fachmann Goebelt das kritische Auge der Kontrolleure bei diesen Punkten – nicht zuletzt auch wegen deren Sicherheitsrelevanz für die Passagiere. Zudem sind leckende Motoren schädlich für die Umwelt.

Als erfreulich werten die TÜV-Prüfer in ihrem Bericht, dass sie andere sicherheitsrelevante Komponenten nur selten beanstanden müssen. So haben laut dem aktuellen Bus-Report nur 1,5 %  der kontrollierten Fahrzeuge Probleme mit der Funktion der Betriebsbremsanlage und bei 0,7 % ist etwas an der Lenkanlage zu beanstanden. Quelle: TÜV / DMM