Ceed - ein Topmodell im C-Segment

Bei Kia geht es Schlag auf Schlag mit den Neuheiten. Was der Importeur auf die Straßen hier zu Lande zaubert, ist schon beachtlich. Beispiel: Der neue CEED. Ein Kompaktmodell, nicht nur eine optische Augenweide, sondern auch technisch up-to-date. Und in Sachen Qualität braucht sich dieser Youngster absolut nicht zu verstecken. Die dritte Generation des CEED ist eine wirklich gute Empfehlung auch für die gewerbliche Klientel.

Kia's neuer CEED ist mehr als ein Hingucker im C-Segment. Foto: G. Zielonka

Modernes Cockpit mit allem, was man als Geschäftsreisender braucht. Foto: G Zielonka

Macht auch in Fuhrparks eine gute Figur, der neue Kia CEED. Foto: G. Zielonka

Die Fünf-Türer-Version ist ab 30. Juni zu haben. Es folgen ab 29. September die Kombiversion Wagon, die vor allem für Flotten interessant ist, dann im vierten Quartal der Shooting Brake, ein absolute Hingucker und gewissermaßen der „kleine Bruder“ des Stinger. Schließlich ist für 2019 ein weiteres Derivat angekündigt, das aber noch geheim gehalten wird.

Die neue Schreibweise des CEED ist eher Nebensache. Denn an der Bedeutung des Akronyms hat sich nichts geändert: Auch die dritte Auflage ist ein Kompaktwagen für die „Community of Europe, with European Design“, in Deutschland designt und entwickelt, im slowakischen Kia-Werk Zilina produziert. Der Ceed des Modelljahres 2019 präsentiert sich mit neuen Technologien und Motoren, agilerem Fahrverhalten, athletischem Design und einem modernen, geräumigen Interieur.

„In der besonders hart umkämpften Kompaktklasse sind wir mit dem neuen Ceed stark positioniert. Denn dieser moderne Kompaktwagen ist in jeder Hinsicht auf die Bedürfnisse europäischer Kunden zugeschnitten“, sagt Steffen Cost, Geschäftsführer von Kia Motors Deutschland. Seit der Einführung des ersten Kia „Made in Europe“ Anfang 2007 sind in Zilina mehr als 1,3 Mio. Einheiten des Modells vom Band gelaufen, fast 150.000 davon gingen an deutsche Kunden. Damit ist der Ceed der bis heute meistverkaufte Kia in Deutschland, auch wenn er in der aktuellen Kia-Bestsellerliste inzwischen vom extrem erfolgreichen Kompakt-SUV Sportage überholt wurde. Aber der Importeur erwartet, dass sich der Ceed wieder zum Topseller entwickeln wird, sobald die Modellfamilie komplett ist. 2019 wird der Ceed zudem mit einem 48-Volt-Mildhybridsystem erhältlich sein. Ansonsten halten die Koreaner bei diesem Modell an althergebrachten Motorisierungen fest, es wird also keinen Plug-in-Hybrid geben, keinen Vollhybrid und auch kein batterieelektrisches Fahrzeug. Wer ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb haben möchte, muss zu einem der anderen Modell Kias greifen. 

Vom Stinger inspiriert. Der 4,31 m lange Kompaktwagen erinnert schon ein wenig an den unglaublich attraktiven Stinger. Im Vergleich zum bisherigen Ceed ist der Nachfolger etwas breiter und flacher geworden und die Fahrgastzelle ist weiter hinten positioniert. Markante Elemente der Frontansicht sind der breite Kühlergrill, der Lufteinlass, das serienmäßige LED-Tagfahrlicht mit jeweils vier Spots und, je nach gewählter Ausstattung, die LED-Scheinwerfer.

Tatsächlich beeindruckt hat uns das Interieur, das dem modernen, ergonomischen Architekturkonzept der jüngsten Kia-Modelle folgt. Die Materialauswahl ,die Haptik (viele Softtouch), die Anordnung der Instrumente, alles ist stimmig und von erstaunlich hoher Qualität. Da ist kein Unterschied mehr zu den deutschen Platzhirschen zu spüren. Das Armaturenbrett hat ein horizontal ausgerichtetes Layout und bietet durch seine schlanke Form ein größeres Blickfeld und mehr Kniefreiheit für Fahrer und Beifahrer. Oben in der leicht zum Fahrer geneigten Zentralkonsole befindet sich der freistehende Touchscreen (je nach Ausführung), über den Apple CarPlay oder per Android Auto auch Smartphone-Funktionen bequem bedient werden können. Übrigend lässt sich ein modernes Smartphone auch induktiv nachladen. Durch die breitere Karosserie ist das Platzangebot vor allem im Fond gewachsen. Zugelegt hat auch das Volumen des Gepäckraums (395 Liter), der zudem über einen herausnehmbaren Boden und eine niedrigere Ladekante (minus 87 mm) verfügt.

Nach unseren ersten Testfahrten bescheinigen wir dem Ceed sehr ordentliches Langstreckenverhalten. Die Sitze bieten guten Seitenhalt und Komfort. Nachdem die Sommer hier zu Lande auch immer heißer werden, sollte man sich überlegen, beheiz- und belüftbare Vordersitze zu ordern (nur bei Leder). Dummerweise gibt es die frische Brise aus dem Sitz nur bei der Top-Version.

Als erster Kia in Europa ist der neue Ceed mit einem serienmäßigen Stauassistenten ausgestattet, der den Fahrer bei stockendem Verkehr entlastet. Stressfreies Manövrieren ermöglicht das intelligente Parksystem (beides je nach Ausführung). Hinzu kommt ein breites optionales Spektrum an Sicherheitsassistenten. Standard sind Frontkollisionswarner mit Notbremsassistent, aktiver Spurhalteassistent, Fernlichtassistent und Müdigkeitswarner. Je nach Ausführung sind zudem Spurwechselassistent, Querverkehrwarner und Verkehrszeichenerkennung an Bord.

Überzeugt haben uns der neue 1,4-Liter-Turbobenziner mit 103 kW (140 PS) und Partikelfilter und der neue 1.6 l Diesel, den es in zwei Leistungsklassen gibt. Wer lieber beim Benziner bleibt, kann unter zwei etwas leistungsschwächeren Modell wählen (73 und 88 kW (beide nur als Schalter erhältlich). Neben den standardmäßigen Sechsgang-Schaltgetrieben sind der 1.4 T-GDI und die stärkere Variante des 1.6 CRDi auch mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe mit Sport-Modus erhältlich, das vergleichsweise sanft und immer passend zur Anforderung schaltet. Sämtliche Triebwerke sind mit modernen Abgasreinigungssystemen ausgestattet und entsprechen der Abgasnorm Euro 6d-Temp, auf die der Hersteller auch alle weiteren Modelle bereits zum 01. September 2018 umstellt. Einen Tick straffer kam uns das Fahrwerk vor, was das Handling durchaus positiv befördert. Auch bei flotter Fahrt ist das Innengeräusch vergleichsweise angenehm.

Optische und technische Vielfalt. In gleich fünf Ausstattungsvarianten und elf Lackierungen bietet der Importeur den Wagen an: Bereits die Einstiegsversion Attract beinhaltet ein Audiosystem mit 5-Zoll-Display, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Geschwindigkeitsregelanlage und Dämmerungssensor. Die Basisausstattung wird in der Ausführung Edition 7 u.a. durch Klimaanlage und 16-Zoll-Räder abgerundet. Es folgen die mittleren Ausstattungsversionen Vision und Spirit  und zu guter Letzt die Vollausstattung der Topversion Platinum Edition. Die hat so gut wie alles, was man von einem ordentlichen Geschäftswagen erwarten darf, darunter 8-Zoll-Navigation, induktive Ladestation, Lederbezüge, elektrisch einstellbarer Fahrersitz, Sitzventilation vorn, Einparkassistent u.v.a.m.. Optional sind natürlich eine ganze Reihe an Fahrerassistenzsystemen, darunter der Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, der aktive Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung etc..

Die Vertriebsverantwortlichen glauben beim 5-Türer an einen Dieselanteil von 15 % (zu vernachlässigen ist dabei der kleine Diesel), der Benziner 1.4 T-GDI wird um die 50 % bei den Verköufen ausmachen, der 1,0 l-Benziner wird wohl nicht über 10 % hinauskommen. Bei den Ausstattungsvarianten wird Vision mit 39 % den Löwenanteil ausmachen gefolgt von Spirt (25 %), Edition 7 (20 %) und Platinum (15 %). Bei den Treibstoffsorten wird der Wagon wie schon bisher mit einem viel höheren Dieselanteil verbreitet sein, da er zumeist von gewerblichen Kunden bestellt wird.  

Unbestreitbar großer Vorteil ist zudem die 7-Jahre-Herstellergarantie, beinahe einzigartig im Markt. Selbst die Updates für die Kartennavigation gibt es auf sieben Jahre. Geht es nach uns, empfehlen wir die Top-Ausstattung Spirit (ab netto € 25.874), weil leider nur sie Sitzventilation (komplette Lederausstattung) vorn bietet. Wünschenswert wäre selbige auch in den niedrigeren Ausstattungen. Wer auf etwas frische Luft beim heißen Sommersitz verzichten kann, der ist auch mit dem Vision oder Spirit gut beraten. Quelle: DMM / Kia