China will den Verkauf von Verbrennerautos verbieten

China, zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, plant den Import und die Zulassungen von Autos mit fossilem Antrieb zu verbieten. Nachdem in Europa bereits einige Länder (Schottland, England, Frankreich und Norwegen) das baldige Aus von Autos mit Verbrennungsmotoren bekannt gegeben haben, zieht jetzt auch die Volksrepublik China mit: Xin Guobin, Vizeminister für Industrie und Informationstechnologie, gab bekannt, dass die chinesische Regierung an einem Zeitplan für das Ende von konventionellen Fahrzeugen arbeite. Laut Kreisen in Peking soll der Verkauf von Verbrennerautos schon in wenigen Jahren durchgesetzt werden.

Sollten die Chinesen ernst machen mit ihren Plänen des Verbrennerverbots, dürfte dies für die europäischen Autobauer zu großen Existenzsorgen führen. Denn China ist vor allem für den VW-Konzern, für BMW und Daimler der wichtigste Absatzmarkt. Auch müssten die deutschen Hersteller sich darum bemühen, möglichst schnell bezahlbaere batterieelektrische Modelle anzubieten. Im Momant kommt z.B. VW nicht umhin, seine E-Modelle wesentnlich günstiger im Reich der Mite anzubeieten als im Hochpreisland Deutschland. Kürzlich sagte uns ein ranghoher Manager eines deutschen Autoonzerns, die deutschen Autokäufer müssten den Fehlbetrag finanzieren, den Autokäufer in den USA und China nicht zu bezahlen bereit sind. 

Die schottische Regierung hat angekündigt, den landesweiten Verkauf von neuen Diesel-und Benzinfahrzeugen ab 2032 zu verbieten. Wie der "Telegraph" berichten, wird England aller Voraussicht nach dem französischen Vorbild folgen und ab 2040 Benzin-und Dieselautos von den Straßen verbannen. Norwegen hat in Europa die mit Abstand höhe E-Auto-Quote. Norwegen denkt bereits ans 22. Jahrhundert. Das skandinavische Land hat politische Entscheidungen auf den Weg gebracht, die es in eine neue Ära führen, die es digitaler, weltlicher und noch umweltbewusster machen sollen. Das Land im hohen Norden gilt als Vorbild bei der Elektrifizierung des Individualverkehrs: Das liegt wohl einerseits an einem starken ökologisch-sozialen Bewusstsein, andererseits aber auch an großzügigen staatlichen Förderungen. Inzwischen sind rund 88 % der neu zugelassenen Pkw in Norwegen elektrisch, im Rest der Europäischen Union sind es im Schnitt nur lächerliche 13 %. 

In China macht nun die südchinesische Insel Hainan, etwa so groß wie die Schweiz, einen radikalen Schnitt. Um die gesteckten Ziele zur Verringerung von Treibhausgasen zu erreichen, greift die Regierung der zu China gehörenden Insel Hainan zu drastischen Maßnahmen: Ab 2030 wird dort der Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor verboten. Zeitgleich sollen Steuerentlastungen und eine verbesserte Ladeinfrastruktur die Bewohner zum Kauf von Stromern anspornen. Mit den neuen Maßnahmen will die Regierung den Anteil an E-Fahrzeugen bis 2030 auf 45 % anheben. Auch Null-Emissions-Zonen sind in den Städten auf Hainan geplant, berichtet der US-Nachrichtensender CNN.. 

In einer Erklärung gelobte die Provinzregierung, sich hinsichtlich der E-Mobilität „an die Spitze des Landes“ zu setzen und ein „Vorreiter in Sachen CO2-Neutralisierung zu werden, um ein Aushängeschild beim internationalen Austausch über den Klimawandel zu werden“. Bis 2030 werde es ein vollständiges Verbot des Verkaufs von Benzinfahrzeugen auf der ganzen Insel geben, meldet die Nachrichtenagentur Xinhua. Alle neu gekauften oder ersetzten öffentlichen Fahrzeuge wolle man bereits bis 2025 ausschließlich mit sauberer Energie betreiben. Quelle: CNN / Bloomberg / DMM