Ein Glück, dass es Rettungshubschrauber gibt

Zum Geburtstag von „Christoph 39“ im Juni 2008 gab es einiges zu feiern. Seit dem Jungfernflug des Hubschraubers der ADAC Luftrettung wurden rund 10.000 Einsätze absolviert. Allein im vergangenen Jahr wurde der Helikopter 1.023-mal alarmiert.

Die Crew von "Christoph 39" auf dem Hangar der ADAC Luftrettungsstation in Perleberg. Foto ADAC

Im Juni 2008 startete „Christoph 39“ vom brandenburgischen Perleberg aus zu seinem ersten Rettungseinsatz. Der ADAC Rettungshubschrauber wurde damals am Kreiskrankenhaus Prignitz stationiert, um eine bis dahin klaffende Lücke im Luftrettungsnetz zu schließen. Am heutigen Samstag feiert die ADAC Luftrettungsstation in Perleberg ihr zehnjähriges Bestehen. Den Festtag eröffnen Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC Luftrettung, Katrin Lange, Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, der Prignitzer Landrat Torsten Uhe sowie Karsten Krüger, Geschäftsführer des Kreiskrankenhaus Prignitz.

Bis zur Indienststellung von „Christoph 39“ waren die Regionen um Perleberg in der rettungsdienstlichen Unterstützung durch Luftrettungsmittel benachteiligt gewesen. Der ADAC Rettungshubschrauber war somit ein großer Gewinn für die Bewohner der dünn besiedelten Flächen der Prignitz und ländlich strukturierten Regionen Nordwest-Brandenburgs, da diese nun notfallmedizinisch schneller und besser versorgt werden konnten. Zudem liegt der Standort im Vier-Länder-Eck: Auch Ziele in Mecklenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt werden angeflogen. Notfallrettung kennt keine Bundesland-Grenzen.

Zum Geburtstag von „Christoph 39“ gibt es einiges zu feiern. Seit dem Jungfernflug des Hubschraubers der ADAC Luftrettung wurden rund 10.000 Einsätze absolviert. Allein 2017 wurde der Helikopter 1.023-mal alarmiert. Die Zahlen unterstreichen vor allem eines: „Christoph 39“ stellt in der ländlich strukturierten Region Brandenburgs eine markante Verbesserung und eine deutliche Entlastung des bodengebundenen Rettungsdienstes dar. Der Helikopter vom Typ EC135 ist nach einem Notruf in etwa zwei Minuten in der Luft und somit in der Lage, jeden Ort im Umkreis von 50 km in rund 15 Minuten zu erreichen.

Am Standort Perleberg sind insgesamt 20 Teammitglieder im wechselnden Einsatz – 14 Notärzte des Kreiskrankenhauses Prignitz sowie aus der Region, drei Rettungsassistenten/Notfallsanitäter und drei Piloten der ADAC Luftrettung. Eine Crew besteht aus jeweils einem Piloten, einem Rettungsassistenten und einem Notarzt. Der Hubschrauber startet täglich bei Sonnenaufgang, frühestens um 7 Uhr. Die Koordinierung der Einsätze erfolgt über die Regionalleitstelle Nordwest in Potsdam.

Die ADAC Luftrettung ist Bauherr und Finanzier der Station. „Verlässlichkeit und Sicherheit haben im Rettungsdienst ihren Wert“, betonte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, und warnte vor diesem Hintergrund erneut davor, sich bei Ausschreibungen von Rettungsdienstleistungen allein dem Diktat des Preises unterzuordnen. „Es darf nicht das billigste Angebot im Vordergrund stehen, es zählt die optimale Versorgung des Patienten“, stellt er auch beim Festakt in Perleberg klar.

Einsatzursache Nummer eins waren bei den Rettungseinsätzen 2017 in und um Perleberg mit 57 % internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen, gefolgt von neurologischen Notfällen (Schlaganfälle) mit 17 %; 8 % der Einsätze gingen auf Verkehrsunfälle und 5 % auf Freizeit- und Sportunfälle zurück. Je 4 % gingen auf häusliche Unfälle und Kindernotfälle zurück. Quelle: ADAC / DMM