Frankfurts Terminal 1 gesperrt

Nun hat also auch Frankfurt sein „München“ erlebt. Wegen der Unachtsamkeit einer Luftsicherheitsassistentin der Fraport AG musste am Dienstag, 07. August 2018, Terminal 1 am Frankfurter Flughafen gesperrt werden. Etwa 50 Flüge fielen danach aus.

Zu einer Sicherheitspanne kam es am Dienstag Vormittag im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Das T1 musste teilweise gesperrt werden. Foto Fraport

Die Bundespolizei twitterte „Auslöser der Terminalräumung war der Fehler einer Luftsicherheitsassistentin. Trotz positivem Sprengstofftest wurde eine vierköpfige französische Familie in den Sicherheitsbereich entlassen. Die Familie wurde gefunden, befragt und durfte weiterreisen.“

Ab 11.20 Uhr war das Boarding in den T1-Bereichen A und Z unterbrochen. Rund 13.000 Passagiere konnten über mehr als drei Stunden nicht abgefertigt werden, so die Bundespolizei, nachdem der Transitbereich in Ebene 2 und 3 geräumt worden war. Laut Lufthansa mussten ankommende Maschinen auf dem Vorfeld warten. Deren Passagiere durften in den drei Stunden nicht aussteigen. Als der Alarm nach drei Stunden abgeblasen wurde, konnte die Abfertigung der sich stauenden Menschenmassen wieder gestartet werden. Die Bundespolizei bedankte sich bei allen Passagieren und Flughafenmitarbeitern für deren Verständnis und diszipliniertes Verhalten!“

Der Lufthansa zufolge mussten bis 14 Uhr 49 Flüge annulliert werden. Vor Ort gab es bei den Wartenden Unverständnis über die mangelhafte bzw. nicht existente Information. Zahlreichen Passagieren wurde aber später gesagt, dass sie erst am Mittwoch fliegen könnten.

Fraport meldete am Nachmittag, im engen Kontakt mit den Behörden zu stehen, um den Sachverhalt gemeinschaftlich vollständig aufzuklären. Der geordnete Ablauf der Räumung hat aber auch gezeigt, dass die Sicherheitsmechanismen am Flughafen funktionieren. In der Fraport-Stellungnahme ist von nur gut zwei Stunden des Stillstands die Rede. 

„Die Sicherheit unserer Gäste hat am Flughafen Frankfurt oberste Priorität. Wir bitten alle Passagiere und Kunden, die entstandenen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und bedanken uns für das ruhige und besonnene Verhalten“, sagte Anke Giesen, Vorstand Operations der Fraport AG. Mehr als 100 Mitarbeiter des Flughafenbetreibers waren während der Sicherheitslage im Einsatz, zum Teil mit Megafonen, um die Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei bei ihrer Arbeit zu unterstützen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Passagier- und Gepäckkontrollen haben eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit. Wir werden den Vorfall nun in Einzelgesprächen mit der Beschäftigten und in enger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden aufarbeiten“, so Giesen abschließend. 

Hintergrund: Die Luftsicherheit in Deutschland liegt in der Zuständigkeit des Bundesministeriums des Innern (BMI) und am Flughafen Frankfurt wird diese Verantwortung durch die Bundespolizei wahrgenommen. Die Behörden legen diesbezüglich konkrete Vorgaben für die Art der Kontrollmaßnahmen und die dabei eingesetzten Geräte fest. Auf dieser Basis schreiben die Behörden die Kontrollen der Passagiere am Markt für Sicherheitsdienstleistungen aus. Die Beschäftigten der Firmen, welche aus diesen Ausschreibungen erfolgreich hervorgehen, müssen die behördlichen Anforderungen und Qualifikationen erfüllen. Hierzu durchlaufen sie eine Schulung durch den Arbeitgeber und auf dessen Kosten, wobei Inhalte, Schulungsunterlagen und -software sowie Übungsgeräte von den Behörden vorgeschrieben beziehungsweise abgenommen werden und auch die abschließende Prüfung vor Vertretern der Bundespolizei abgelegt werden muss. Quelle Fraport / Bundespolizei / DMM