Gerichtsvollzieher beschlagnahmt Ryanair-Boeing

Sich auf Steuerzahlerkosten durchzumogeln geht nicht immer gut. Das musste Ryanair in Frankreich erfahren. In Bordeaux nämlich hat ein Gerichtsvollzieher am Flughafen für Ausehen gesorgt und Ryanair unter Druck gesetzt. Im Auftrag der französischen Behörden beschlagnahmte er am frühen Donnerstagabend (08. November 2018) eine Boeing von Ryanair.

Die Maschine hätte eigentlich mit 149 Passagieren an Bord Richtung London Stansted abheben sollen, musste dann aber am Boden bleiben. Wie französische Medien berichten, brachte der irische Billigflieger seine Kunden schließlich mit einer anderen Maschine ans Ziel – mit rund fünf Stunden Verspätung.

Der Grund für die Pfändung: Ryanair soll trotz wiederholter Aufforderungen nicht bereit gewesen sein, erhaltene Beihilfen an das Département Charente vollständig zurückzuzahlen. Diese Zuschüsse, Geld vom Steuerzahler (!) in Höhe von mehr als 950.000 Euro,  hatte die Airline laut dem Sender France 3 zwischen 2008 und 2010 erhalten, als sie eine Route zwischen dem Flughafen Angoulême-Cognac und London eröffnete. 2010 schlossen die Iren die Verbindung dann jedoch wieder, nachdem ihnen weitere Gelder der französischen Steuerzahler in Höhe von 175.000 Euro versagt blieben, heißt es weiter. 2014 beurteilte die EU-Kommission die Beihilfen schließlich als unrechtmäßig.

Am Freitagnachmittag (09. November) berichtete France 3 dann, Ryanair habe die nun fällige Summe von 525.000 Euro mittlerweile bezahlt und die Boeing 737 zurückerhalten. Quelle: France 3 / DMM