Geschäftsreisende fühlen sich in Hotels nicht unbedingt sicher

Für knapp ein Drittel aller Geschäftsreisenden weltweit gehören Loyalitätsprämien von Hotels zu den wichtigsten Auswahlkriterien für eine Unterkunft. Sie sind sogar bedeutsamer als Sicherheitsaspekte. Dies zeigt eine Studie, die Carlson Wagonlit Travel in Auftrag gegeben hat. Auch interessant: Viele Business Traveller fühlen sich in den Hotels nicht unbedingt sicher.

Reisende aus Amerika wählen demnach am ehesten ihre Unterkünfte anhand von Bonuspunkten aus (39 %), gefolgt von den Europäern (34 %) und Reisenden aus Asien (28 %). Im europäischen Vergleich treffen die schwedischen Reisenden als Spitzengruppe mit 51 % ihre Hotelauswahl anhand von Loyalitätsprämien, gefolgt von 38 % der Reisenden aus dem Vereinigten Königreich. Die deutschen Reisenden hingegen ziehen nur zu 29 % mögliche Bonuspunkte ihrer eigenen Sicherheit vor.

„Reisende sind sehr darauf bedacht, ihre Hotelprämien zu erhalten – und sie nehmen dafür andere Einbußen in Kauf”, erklärt David Falter, Präsident von RoomIt by CWT. „Eine Möglichkeit, dieser Herausforderung zu begegnen, besteht darin, den Reisenden die Möglichkeit zu geben, dass sie Punkte für Buchungen innerhalb der Richtlinie sammeln können.“

Was führt dazu, dass Reisende sich im Hotel unsicher fühlen? Für die Mehrheit der Business Traveller spielt die Sicherheit nach wie vor eine größere Rolle als der Erhalt möglicher Bonuspunkte. Dies spiegelt sich im Sicherheitsempfinden wider: Nahezu ein Drittel der Reisenden aus der Region Asien-Pazifik macht sich große Gedanken um die persönliche Sicherheit bei Hotelübernachtungen. Im Gegenzug dazu fürchtet nur jeweils knapp ein Viertel der amerikanischen Reisenden (27 %) und der Reisenden aus Europa (23 %) um die eigene Sicherheit.

  • Die größte Sorge ist dabei für die Hälfte aller Befragten, dass jemand in ihr Hotelzimmer eindringen könnte.
  • Ferner haben vier von zehn Reisenden Angst davor, dass das Servicepersonal versehentlich den Zimmerschlüssel sowie persönliche Daten an Fremde herausgibt oder andere Gäste sich gefährlich verhalten könnten.
  • Weitere Sorgen sind ein Feuerausbruch (36 %) oder terroristische Angriffe (33 %).

Europäische Reisende fühlen sich in Hotels etwas sicherer. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die europäischen Reisenden über möglichen Gefahren in Hotels am wenigsten besorgt sind. Darüber hinaus fühlen sich besonders die deutschen Reisenden sehr sicher und geben an, sich keine Sorgen über mögliche Vorfälle in ihrer Unterkunft zu machen (24 %). Dennoch verleitet das die deutschen Reisenden nicht dazu, in einem erhöhten Maß die Sicherheitsaspekte hinter Bonusprogrammen anzustellen. 

Welche Sicherheitsvorkehrungen treffen Reisende in Hotels? Da die größte Angst für Reisende darin besteht, dass jemand in ihr Hotelzimmer eindringen könnte, ist es nicht verwunderlich, dass 75 % der Befragten als Sicherheitsmaßnahme angeben, dass sie ihre Zimmertür im Hotel immer abgeschlossen halten. „Obwohl die meisten Hotelzimmer automatisch schließen, können einige auf dem Markt erhältliche Lösungen für einen zusätzlichen Schutz sorgen", sagt David Falter. „Dazu gehören Türkeile, portable Türschlösser und Türalarme, die dem Reisenden dabei helfen, sein Zimmer effektiver zu sichern.“

Mehr als ein Drittel der Befragten gibt als weitere Sicherheitsmaßnahme an, den Zimmerschlüssel oder die Zimmerkarte immer getrennt vom Heftchen mit der Zimmernummer aufzubewahren, damit niemand die Verbindung zwischen Schlüssel und Hotelzimmer herstellen kann. Besonders amerikanische Reisende gehen so vor (42 %), während Europäer auf diese Maßnahme eher selten zurückgreifen (29 %). Eine weitere Schutzmaßnahme ist, dass 30 % der befragten Reisenden weltweit das “Bitte-nicht-stören-Schild” an der Tür anbringen, wenn sie das Zimmer verlassen. Im Vergleich hierzu nutzen in Europa nur 23 % der Reisenden und in Deutschland sogar nur 18 % diese Option. Aber auch die Lage des Zimmers beeinflusst das Sicherheitsgefühl der Geschäftsreisenden: Nahezu ein Viertel der Befragten gibt an, ein Zimmer auf einer höheren Etage vorziehen, während 15 % lieber in einer niedrigeren Etage übernachten. Zwei von zehn Reisenden vermeiden es zudem, ein Hotelzimmer im Erdgeschoss zu beziehen.

„Sicherheitsexperten empfehlen Reisenden ein Hotelzimmer zwischen dem dritten und sechsten Stock zu buchen, da es Eindringlinge hier schwerer haben, sich Zugang zum Zimmer zu verschaffen. Gleichzeitig sind die Feuerleitern (nur in USA vorgeschrieben) immer noch gut erreichbar”, fügt David Falter an.

Über die Studie. Die CWT Safety & Security Study wurde von Carlson Wagonlit Travel in Auftrag gegeben und von der Artemis Strategy Group zwischen dem 29. January und dem 9. Februar 2018 durchgeführt. Die Studiendaten wurden durch die Befragung von mehr als 2.000 Geschäftsreisenden der Regionen Amerika (Brasilien, Kanada, Chile, Mexiko und den USA), Europa (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich) und Asien-Pazifik (Australien, China, Indien, Japan, Singapur und Südkorea) ermittelt. Voraussetzung für die Studie war, dass die Befragten innerhalb der vergangenen zwölf Monate mehr als vier Geschäftsreisen absolviert hatten. Quelle: CWT / DMM