Klimawandel bedroht Internet

Eine Studie von US-Forschern der Universität von Wisconsin warnt vor einem Ausfall des Internets infolge des Klimawandels. Denn schon in 15 Jahren könnten allein in den USA ca. 6.500 km Glasfaserleitungen sowie 1.100 Knotenpunkte infolge raschen Meeresspiegelanstiegs unter Wasser liegen.

Das Fatale: In den Vereinigten Staaten wurden viele Datenleitungen entlang der Highways bzw. des Küstenverlauf verlegt knapp über der Meeresoberfläche von Atlantik und Pazifik. Anders als die am Meeresgrund verlaufenden Seekabel, die durch ihre mehrlagigen Schutzhüllen wasserdicht sind, sind die Glasfaserkabel zwar wasserfest, aber nicht vollständig dicht. Bei einer kompletten Überflutung würde Salzwasser eindringen und die Bauteile angreifen. In den am meisten gefährdeten Gebieten gehen auch die transkontinentalen Kabel, die am Meeresgrund liegen, an Land. Sie sind für die globale Kommunikation unverzichtbar. „Die Landepunkte werden alle in recht kurzer Zeit unter Wasser liegen“, warnt der Informatikprofessor Paul Barford von der Uni Wisconsin. Die Folgen wären nicht auf die Ost- und Westküstenregionen mit ihren Ballungszentren beschränkt – die Knoten in den US-Ballungsräumen bilden wichtige Zentren der internationalen Netz-Infrastruktur, bei deren Ausfall die weltweite Kommunikation kollabieren könnte –, sondern pflanzten sich durch das Internet fort, so dass auch dadurch die globale Kommunikation unterbrochen werden könnte.

Laut aktuellem Bericht des Weltklimarats IPCC hat sich der Anstieg des Meeresspiegels in  den letzten Jahrzehnten stark  beschleunigt. Wie Satellitenmessungen zeigen und Proceeding of the National Academy of Sciences oft the United States unter dem Titel "Climate-change–driven accelerated sea-level rise detected in the altimeter era" berichtet, betrug er ab 1993 etwa 3 mm pro Jahr. Schuld daran sind Unmengen an Schmelzwasser der polaren Eiskappen und der Inlandgletscher, das sich in die Ozeane ergießt. Zudem dehnt sich das Wasser durch die Erwärmung aus. Beide Effekte treiben den Pegel in die Höhe.

Das wird auch für Deutschland katastrophale Konsequenzen haben. Denn auch an der Nordseeküste und teils auch an der südlichen Ostseeküste wird laut Fachjournal „Proceedings oft he National Academy of Science“ ein rasanter Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 1,70 m bis zum Jahr 2100 befürchtet. Quelle: Focus / PNAS / DMM