Künftig stark verbesserte Zugverbindungen München-Lindau

Geschäftsreisende aus Städten und Gemeinden entlang der Bahnmagistrale München-Memmingen-Lindau werden nach Inbetriebnahme der durchgehend elektrifizierten Strecke viel bessere Verbindungen bekommen. Aktuell hat das Bahnunternehmen Go-Ahead den Zuschlag für die Bedienung der Fernstrecke bekommen.

 

Die die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH betreibt zukünftig die Strecke München – Buchloe – Memmingen – Kißlegg – Hergatz – Lindau Insel – Lindau-Reutin. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg haben den Zuschlag an die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH erteilt. Die Vergabe der Leistungen erfolgte in einem europaweiten, sogenannten nichtoffenen Vergabeverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Der Auftrag umfasst etwa 2,6 Mio. Zugkilometer im Jahr, davon rund 2 Mio. in Bayern. Mit dem Betreiber wird ein Verkehrsvertrag über 12 Jahre geschlossen – von Ende 2021 bis Ende 2033. Ursprünglich war die Betriebsaufnahme zeitgleich mit der Aufnahme des elektrischen Betriebs im Dezember 2020 vorgesehen; im Verfahrensablauf kam es allerdings zu Verzögerungen. 

„Gemeinsam mit unseren baden-württembergischen Kollegen nutzen wir den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Memmingen – Lindau, um ab Dezember 2021 einen schnellen Nahverkehr mit 4-teiligen elektrischen Triebwagen vom Typ Stadler Flirt 3 zu bestellen. Dadurch wird sich beispielsweise die Fahrzeit von Memmingen in die Landeshauptstadt München um etwa 30 Minuten verkürzen“, stellt Thomas Prechtl, Geschäftsführer der BEG, fest.

Beim Fahrplan wird es deutliche Verbesserungen geben. So wird die bestehende tägliche zweistündliche Direktverbindung zwischen München und Memmingen mit Bedienung aller Regionalzughalte von Geltendorf bis Memmingen künftig elektrisch betrieben. Neu ist ein zusätzlicher, täglicher Zweistundentakt ab ca. 08:00 Uhr auf der Linie München – Memmingen – Lindau Insel – Lindau-Reutin. Bedient werden dabei München-Pasing, Buchloe, Türkheim, Mindelheim und alle Halte von Memmingen bis Lindau. Die Züge sollen voraussichtlich ab 2022 auch die fünf neuen Stationen zwischen Hergatz und Lindau bedienen. Zusätzlich verkehren Züge in einem Zweistundentakt an Werktagen außer Samstagen auf der Linie Memmingen – Lindau Insel – Lindau-Reutin mit Bedienung aller Zwischenhalte. Zusammen mit der zweistündlichen, sehr schnellen Linie München – Memmingen – Lindau ergibt sich damit zwischen Memmingen und Lindau werktags außer Samstag für alle Halte ein stündliches Angebot.

Um den Fahrgästen einen hohen Komfort und umfangreichen Service zu bieten, gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung, Fahrgastinformation, Störfallmanagement, Sauberkeit und Serviceorientierung. So wurden beispielsweise in den Spitzenzügen in der Hauptverkehrszeit bis zu 600 Sitzplätze in der 2. Klasse gefordert. „Im morgendlichen Berufsverkehr werden dadurch mehr Sitzplätze auf dem nachfragestärksten Abschnitt zwischen Buchloe und München angeboten“, so Prechtl. Quelle: BEG / DMM