Neue Fernzüge Kopenhagen - Hamburg

Die Bahnreisenden in Dänemark, ob privat oder geschäftlich unterwegs, müssen seit vielen Jahren Zugverkehr mit Pannen und Verspätungen erdulden. Grund sind die überalterte Fahrzeugflotte der Dänischen Staatsbahnen (DSB), die nicht einsatzfähigen IC4-Triebzüge italienischer Machart und große Lücken im Streckennetz, die nicht elektrifiziert sind. Nun haben die Folketingsparteien beschlossen, dass die DSB künftig wieder lokbespannte Fernzüge einsetzen wird. U.a. werden bei Siemens 44 Vectron-E-Loks bestellt.

Die Bahnfachzeitschrift „Jernbanen“ meldet, dass die im Rahmen der Erneuerung des DSB-Fahrzeugsparks vorgesehenen elektrischen Lokomotiven und neu zu beschaffenden Fernverkehrswagen ab 2022 als klassische Schnellzüge zunächst zwischen Kopenhagen über Fredericia und Flensburg nach Hamburg und zurück eingesetzt werden sollen. Die modernen bis zu 82 neuen Waggons sollen mit den Siemens-Lokomotiven zunächst zwischen Kopenhagen und Hamburg durch den Tunnel unter dem Großen Belt verkehren, während der Verkehr über Lübeck und den Fehmarnbelt wegen des Ausbaus der Bahnstrecke auf deutscher Seite (von Fehmarntunnel bis Lübeck) bis 2027 auf dänischer Seite eingestellt werden muss.

Die neuen Siemens-Vectrons werden als Baureihe EB bei DSB geführt und werden laut Siemens als Zweisystemtechnik geliefert. Das erlaubt den Einsatz unter deutscher (15 kV 16.2/3 Hz) und dänischer Fahrleitung (25 kV). Die Vectrons erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Die neuen Züge sollen ab 2022 auch zwischen Helsingør und Næstved über Kopenhagen eingesetzt werden, ab 2027 auch auf der bis dahin elektrifizierten Strecke Aarhus-Fredericia im Verkehr nach Hamburg. Ab Ende 2028 sollen sie dann zwischen Kopenhagen und Hamburg durch den dann bis dahin hoffentlich fertiggestellten Fehmarnbelttunnel rollen, neben den dann ebenfalls zur Verfügung stehenden elektrischen Triebzügen mit bis zu Tempo 200. Quelle: Nordschleswiger / Jernbanen / DMM