Saudia streicht alle Kanada-Flüge

Der Streit zwischen Saudi-Arabien und Kanada schaukelt sich hoch. Nun hat die staatliche Fluggesellschaft Saudia per Twitter verkündet, ab Montag 13. August 2018 alle Flüge von und nach Toronto zu streichen. Und nach dem Rauswurf des kanadischen Botschafters Dennis Horak hat Riad Tausende saudi-arabischer Studenten aufgefordert, das nordamerikanische Land zu verlassen.

Anlass der heftigen Reaktion der absoluten Monarchie war ein Tweet der kanadischen Außenministerin Chrystia Freeland, wonach Kanada ernsthaft besorgt ist wegen neuerlicher Festnahmen von Aktivistinnen für die Zivilgesellschaft sowie Frauenrechte in Saudi-Arabien. In Saudi-Arabien werden Menschenrechte nur dann anerkannt, wenn sie mit den Scharia-Gesetzen in Einklang stehen. Die absolut regierende königliche Familie geht konsequent gegen oppositionelle Stimmen und Kritiker vor. Dies führt u.a. dazu, dass in Saudi-Arabien viele Menschenrechte missachtet bzw. verletzt werden.

Die Notiz Kanadas betrachtet Riad als unzulässige Einmischung in innere Angelegenheiten des Landes und die aus Sicht der Araber gegen alle internationalen Normen verstoße. Und weil die Kanadier sich für die Einhaltung von Menschenrechten einsetze, will die Regierung in Riad auch Ausbildungs-, Studien- und Stipendienprogramme mit Kanada aussetzen und Handelsabkommen einfrieren. Inzwischen wurden Tausende von saudi-arabischen Studenten aufgefordert, Kanada zu verlassen und nachhause zurückzukehren.

Eine Sprecherin des kanadischen Außenministeriums entgegnete den Wüstenstaatlern von der Arabischen Halbinsel, Kanada setze sich schon immer für den Schutz der Menschenrechte, insbesondere auch der Frauenrechte, die in Saudi-Arabien mit Füßen getreten werden, ein. Im Übrigen seien diese Werte wesentlich für die internationale Diplomatie. Das arabische Königreich hatte unmittelbar nach dem Tweet Kanadas seinen Botschafter aus Ottawa zurückbefohlen und dem kanadischen Botschafter nur 24 Stunden Zeit gegeben, Riad zu verlassen. Quelle: CNN / DMM