So reisen Schweizer Business Traveller

Geschäftsreisende in der Schweiz haben 2017 erstmals seit fünf Jahren wieder etwas mehr für Flüge ausgegeben als im Vorjahr. Bei den Zugfahrten, Mietwagenbuchungen und Hotelübernachtungen wird jedoch nach wie vor das Budget geschont. 2017 war, zum zweiten Jahr in Folge, jeder fünfte Business Traveller weiblich.

Schweizer Businesstraveller und ihre Gewohnheiten. Foto: Flughafen Zürich

Im vergangenen Jahr wickelte AirPlus International, einer der führenden globalen Anbieter von Bezahl- und Abrechnungslösungen für Geschäftsreisen, erneut die Bezahlung von rund 1 Mio. Flug-, Bahn-, Mietwagen- und Hotelbuchungen ab. Größte Kostentreiber auf Geschäftsreisen sind die Ausgaben für die Transportleistungen und die Unterkunft. Umso wichtiger ist es für die Reiseverantwortlichen, die Preisentwicklungen genau im Auge zu behalten und entsprechend zu reagieren.

Flugpreise nur bedingte Kostentreiber. In größerem Maß angestiegen sind in 2017 die durchschnittlichen Ausgaben für innerschweizerische Flüge: von CHF 326 pro Buchung in 2016 auf 371 CHF in 2017 (+13,8%).  Die Preise im Europa-Verkehr, der mit 73,9 % den Hauptteil des über AirPlus abgerechneten Fluggeschäfts ausmacht, stiegen die Preise nur marginal von 430 CHF auf 433 CHF (+ 0,7%). Im Interkontinental-Verkehr lagen die Ausgaben mit 2.932 CHF sogar leicht unter den Vorjahreswerten (-0,4%).

Die  durchschnittlichen Ausgaben für Flüge in der Economy Class erhöhten sich um 0,8 %, während die für Flüge in der Premium Economy und der Business Class im Vorjahresvergleich weniger ausgegeben wurde (8,4%  bzw. -1,4%). Deutlich mehr ausgegeben wurde für die First Class: 6.797 CHF gegenüber 4.849 CHF in 2016 (+ 40,2 %).

Interessant ist die Tatsache, dass trotz Kostendrucks der Unternehmen die Lowcost-Carrier etwas an Bedeutung eingebüßt haben. Während 2016 beinahe jeder zehnte Flug (9,9 %) bei einer Billigairline gebucht wurde, waren es 2017 noch 9,1%. Der LC-Anteil befindet sich damit wieder exakt auf dem Niveau von 2015. Unterm Strich wurde 2017 erstmals seit 2012 wieder leicht mehr für Flüge ausgegeben als im Jahr zuvor.

Weniger Ausgaben für Zug, Mietwagen und Hotel. Obwohl die Nutzung der Bahn bei den Geschäftsreisenden an Beliebtheit zugenommen hat – es wurden 2017 rund 2,3 % mehr Bahntickets über AirPlus abgerechnet als noch 2016 – wurde im Schnitt weniger pro Ticket ausgegeben (141 CHF statt 149 CHF; -5,3 %). Die durchschnittlichen Ausgaben für Mietwagen (236 CHF) und Hotelübernachtungen (446 CHF) waren zwar ebenfalls rückläufig, mit -0,8 % bzw. -0,4 % allerdings in sehr geringem Maß.

Beliebteste Städte. London bleibt Nr. 1 in Europa. Die meisten Europa-Reisen führten die Schweizer Geschäftsreisenden 2017 nach Deutschland, gefolgt von Großbritannien, Frankreich, Spanien und Österreich. Seit Jahren unnverändert präsentiert sich die Städterangliste: London vor Düsseldorf, Wien und Berlin.

Im Interkontinentalbereich sind die USA, China, Russland, Indien und die Vereinigten  Arabischen Emirate die am meisten besuchten Länder. Im Städte-Ranking sind nach wie vor New York und Shanghai die beliebtesten Business-Travel-Destinationen. Neu löste Dubai die russische Hauptstadt vom dritten Rang ab, Singapur belegte Platz 4.

Die meisten Reisen (41,4 %) dauerten zwei bis drei Tage und 31,7 % der Tripsdauerten vier bis sieben Tage. Immerhin 4,8 % der Business-Trips erstreckten sich über einen Zeitraum von 15 Tagen und mehr.

Frauen fliegen mehr Economy und weniger Business Class. Geschäftsreisen sind in der Schweiz zu einem Großteil noch immer eine Männerangelegenheit, doch der Anteil der Frauen nimmt zu. Langsam, aber stetig. 2017 lag der Anteil der Frauen auf Geschäftsreisen bei 20,5 % (+0,1 % gegenüber 2016) und damit zum zweiten Jahr in Folge über einem Fünftel.

Im  Hinblick auf die Verteilung auf die Zielgebiete haben sich die Frauen in 2017 ihren männlichen Kollegen angenähert: Schweiz 1,6 % (Männer 1,8 %), Europa 71,9 % (Männer 71,6 %) und interkontinental 26,5 % (Männer 26,6 %). Unterschiede gibt es hingegen bei der Wahl der Flugklassen. Frauen absolvieren 84,7 % der geschäftlichen Flüge in der Economy Class, bei den Männern sind es 82 %. In den höheren   Buchungsklassen liegen die weiblichen Geschäftsreisenden anteilsmäßig stets hinter den  Männern zurück: Premium Economy 0,3 % (Männer 0,4 %), Business Class 14,9 % (Männer 17,4 %) und First Class 0,1 % (Männer 0,2 %).

Nach wie vor tätigen die weiblichen Geschäftsreisenden ihre Buchungen früher als die  Männer. 2017 buchten die Damen im Schnitt 27,4 Tage vor Abreise (2016: 26,3 Tage) und  die Herren 3,5 Tage vorher (2016:  22,1 Tage). Auch bei den Stornierungen haben die Frauen die Nase vorn: 2017 sagten lediglich 2,5 % der Frauen ihre Reise ab, während 2,9 % der Männer die Reisepläne stornierten. Erfreulich ist, dass damit die durchschnittliche Stornierungsrate von 3,5 % in 2016 auf 2,8 % im letzten Jahr gesunken ist. Quelle: AirPlus Schweiz / DMM