Unsere Fahrten mit dem Kona

Auch wenn wir uns erst mit dem leuchtend neonfarbenen Kona, die Lackierung heißt eigentlich acid yellow, erst anfreunden mussten, ist uns das kleine SUV doch schnell ans Herz gewachsen. Denn der Kona, die nach unten erweitere Palette der Sport Utility Vehicles, überrascht durch seinen „etwas anderen“ optischen Auftritt und ein unglaublich gutes Handling. Kaum größer (in Sachen Länge und Breite) als ein VW Polo macht dieses Auto richtig Spaß, auf der Autobahn, über Land und in der Stadt ebenso.

Am Anfang erst mal Erschrecken, dann haben wir uns in die Farbgebung richtig verliebt. Foto: Hyundai

Aufgeräumtes und bedienfreundliches Cockpit im Kona. Foto: Hyundai

Wir haben den 1.6 T-GDI-Vierzylinder mit 130 kW/177 PS Leistung und Allradantrieb gefahren, der vergleichsweise dynamisch zur Sache geht und den Geldbeutel auch bei flottem Vorwärtsdrang nicht allzu sehr strapaziert. Versehen mit dem kurz gestuften 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes 7DCT entpuppte sich der Vertreter aus dem B-SUV-Segment nicht nur als Schönling, sondern auch als flotter und zugleich effizienter Flitzer. Bei starkem Drehmoment von 265 Nm knackt er, wenn wir’s wollen, in nur knapp 8 Sekunden die 100 km/h-Marke. Muss aber nicht sein; denn wer das Gaspedal nur nach der Digitalmethode bedient, muss sich nicht wundern, wenn auch ein Kona zum Gegenteil eines Kostverächters mutiert. Also fahren wir „anständig“ und kommen so mit rund 7 l/100 km aus. Für einen Benziner ein akzeptabler Wert. Ach ja, Diesel gibt es auch (noch), aber wer weiß wie lange. Den Selbstzünder haben wir übrigens in den zwei Wochen Testlauf nicht vermisst. Das geht uns aber auch bei anderen Autos so. 

Klar, der Kona ist kein Flottenauto. Aber es soll ja auch Geschäftsleute geben, die lifestylig denken und leben; und genau für die passt ein schickes und jenseits des deutschen Streamline designtes Auto. Ist man dann noch ein Vertreter der eher preisbewussten Klientel, bekommt man für, na sagen wir mal überschaubar wenig Geld vergleichsweise viel Auto. Wer sein Lifestyle-Image noch einen Tick aufpolieren will, der sollte auf jeden Fall sein Auto in farbenfrohen Tönen wie etwa Acid Yellow (was wir hatten), Tangerine Comet oder Blue Lagoon bestellen. Das macht viel mehr her als das übliche Einerlei von Schwarz, Grau, Silber oder Weiß. Viel Aufmerksamkeit der Umwelt ist dann garantiert. Erst recht, wenn man sich den Kona zweifarbig lackiert vors Haus stellt. Optional dafür stehen ein schwarz oder dunkelgrau lackiertes Dach. Weitere optisch auffällige Merkmale des Lifestyle-SUVs sind Nebelscheinwerferaufnahmen, Lüftungsöffnungen, seitliche Zierleisten und eine Unterfahrschutzblende am Heck, die allesamt in mattem Silber abgesetzt sind. Über das Exterieur wollen wir uns nicht weiter auslassen, es ist mit einem Wort richtig attraktiv.

Innen sieht’s nicht anders aus. Wir sind froh, den Kona noch so bedienen zu können, wie wir es uns wünschen. Ein aufgeräumtes Bedienkonzept mit übersichtlichen und wenigen Bedienknöpfen, ein Navi, mit dem wir auf Anhieb zurecht kamen (kein Firlefanz, wie man es von so manchem Wettbewerb kennt, dessen Bedienung einen zum Wahnsinn treibt), ordentliche Verarbeitung der wertig wirkenden Materialien. Man spürt, dass Ergonomie und Funktionalität im Mittelpunkt der Überlegungen der Innenraumdesigner standen. So werden zum Beispiel Audio- oder Navigationssystem über einen bis zu 8“ großen, frei stehenden Touchscreen auf dem Instrumententräger gesteuert. Zudem sind alle Tasten in der Mittelkonsole und rund um Schalt- oder Wählhebel für das Doppelkupplungsgetriebe nicht bündig, sondern spürbar hervorstehend angebracht. So ist sichergestellt, dass sie auch während der Fahrt oder bei Dunkelheit zuverlässig und wunschgemäß bedient werden können. Nicht so ganz glücklich waren wir mit der Langstreckentauglichkeit des Gestühls. Aber für den normalen Hausgebrauch reichen die Sitze trotz ihres verbesserungswürdigen Seitenhalts allemal aus. Und vier Erwachsene finden bequem Platz, ohne sich verrenken zu müssen. Wer allerdings um die 2 Meter große ist, muss hinten dann den Kopf einziehen. Toll fanden wir, wie schnell sich die geteilte Rückbank zur Ebene variieren lässt. Und auch der variabel gestaltete Laderaum, der 361 Liter fasst, hat uns gefallen. Dank der geteilten und mit einem Handgriff getrennt umlegbaren Rücksitzlehnen wächst es auf bis zu 1.143 Liter. Selbst Frau tut sich nicht allzu schwer, mal einen „größeren“ Einkauf über die gottseidank nur niedrige Ladekante (695 mm) zu wuchten. Das Beladen ist jedenfalls ein Kinderspiel.

Weil wir gerade beim Thema Lifestyle sind: In keinem anderen Hyundai Modell sind die Individualisierungsmöglichkeiten größer. So lassen sich Lüftungsdüsen, Schalthebelverkleidung, die Einfassung von Zündschloss oder Start-/ Stopp-Knopf, die Nähte von Sitzbezügen und Lenkrad bis hin zu den Sicherheitsgurten – neben der Basisfarbe Schwarz – den Wünschen der Fahrzeugbesitzer des Kona anpassen. Drei optionale Farben stehen dafür zur Wahl: Limone, Orange oder Rot.

Klar, dass der Kona auch in Sachen Sicherheit auf der Höhe der Zeit ist: Modernste Assistenz- und Konnektivitätstechnologien sind an Bord, darunter Apple CarPlay oder Android Auto zur Einbindung von Smartphones. Soll dieses kabellos aufgeladen werden, kein Problem: Eine Ablagefläche mit Ladefunktion nach dem Qi-Stand ist vorhanden. Telefonieren via Freisprecheinrichtung, auf dem Display für den Fall der Fälle das Bild der integrierten Rückfahrkamera u.a.m. sind nur einige der nützlichen Helfer für die (Geschäfts)Reise. Das kleinste SUV der Marke fährt bereits in der Ausstattungsvariante Pure mit aktivem Spurhalteassistent und Aufmerksamkeitsassistent vor. Ab der Ausstattungslinie Select serienmäßig ist ein autonomer Notbremsassistent inklusive Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung. Außerdem werden Totwinkel-Assistent und Querverkehrswarner hinten angeboten. Bei allen Varianten kommen ab Werk u.a. Bergabfahr- und Berganfahrassistent sowie Lichtsensor hinzu. Einen weiteren Beitrag zur Sicherheit leisten die Voll-LED-Scheinwerfer, die in Verbindung mit Abbiegelicht und Fernlichtassistent angeboten werden.

Müssten wir uns entscheiden, würden wir zur Ausstattungslinie Premium greifen. Deren Serienausstattung beinhaltet u.a. Ledersitze sowie Head-up-Display und Bordcomputer mit 4,2“-Farbdisplay, Smart-Key-System inklusive Start-/Stopp-Knopf, Einparkhilfe vorne und und und. Die Ausstattungsliste weiß aber noch viel mehr, um den Kona weiter individuell zu konfigurieren.

Noch ein Kaufargument: Für alle neuen Kona, die bei einem autorisierten Hyundai Vertragspartner erworben werden (ganz wichtig, sonst gilt die Fortsetzung dieses Satzes nicht), gewährt das Unternehmen eine Garantie auf das gesamte Fahrzeug von fünf Jahren ohne Kilometerbegrenzung. Mal abwarten, ob Hyundai nicht auch auf sieben Jahre erhöht, wie es bei der Schwestermarke Kia der Fall ist. Quelle: Hyundai / DMM