Vier Frauen erfinden die Mobilität neu

Vier erfindungsreiche Frauen aus der Bahnbranche gewinnen den Innovationspreis „Mobilitätsgestalterin 2018“. Die Siegerinnen arbeiten für Bombardier Transportation, die Deutsche Bahn, Siemens Mobility und Spitzke, teilte die Jury auf der weltweit größten Bahnmesse Innotrans in Berlin mit.

Die Industriedesignerin Nicole Michel (Bombardier) erhält den Titel Mobilitätsgestalterin in der Kategorie „Personenverkehr“ für eine Erfindung, die den Fahrradtransport für Bahnreisende vereinfachen könnte. Die Diplom-Ingenieurin Jane Grabowski (Siemens) gewinnt in der Kategorie Umweltinnovation mit einer Lokomotive, die im Standbetrieb ihren Energiebedarf drastisch drosselt. Die Expertin in der Schweißaufsicht Simone Bauer (Spitzke) hat eine Methode erfunden, um die Arbeiter in den Werkshallen besser vor Schweißrauch und Strahlung zu schützen und wird Mobilitätsgestalterin in der Kategorie „Arbeitswelt“. In der Kategorie „Beste Idee“ ehrt die Jury die Managerin Sylvia Lier (Deutsche Bahn, DB Connect): Mit einem „Mobilitätsbudget“, das vom Arbeitgeber gezahlt wird, mitsamt zentraler App zur Suche, Buchung und Abrechnung will Lier nicht nur die Dienstreisepraxis, sondern auch die private Mobilität in Deutschland grundlegend verändern. 

Bahnunternehmen rücken ihre tatkräftigsten Frauen in die erste Reihe. Die Jury kürte die vier Preisträgerinnen aus einem Pool von 45 Vorschlägen. Außer den Unternehmen, die einen Titel gewonnen haben, hatten auch Abellio, die AVG, DB Cargo, FlixTrain, die Spedition Hellmann, Keolis, LAT Funkanlagen, Locomotion, die ÖBB, Thales, Transdev und VTG Rail kreative Frauen aus den eigenen Reihen für den Innovationspreis nominiert.

Frauennetzwerk: Bahnbranche ein guter Ort für kreative weibliche Köpfe. Die beiden Sprecherinnen des Frauennetzwerks der Allianz pro Schiene, Carmen Maria Parrino (Abellio  Rail Mitteldeutschland) und Alexandra von Oy (Bombardier Transportation), würdigten die vier Siegerinnen im Namen der Gesamt-Jury. „Die Mobilität in Deutschland braucht Macherinnen mit Esprit. Wir sind stolz, dass wir schon im ersten Jahr des Wettbewerbs sagen können, dass die Bahnbranche ein guter Ort für kreative weibliche Köpfe ist.“ Die Chefinnen des Frauennetzwerkes überreichten den „Mobilitätsgestalterinnen 2018“ eine Urkunde und eine Statuette. „Wir hoffen, dass unser Innovationspreis eine echte Größe in der Bahnbranche wird. Die Erfindungen, die unsere Siegerinnen in vielen Jahren Berufsleben auf den Weg gebracht haben, sind tatsächlich oscarreif.“ 

Jury spiegelt Bandbreite der nachhaltigen Mobilität. In der Jury für den Innovationspreis vertreten sind der Verband der Bahnindustrie (VDB), der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), der Verband der Eisenbahningenieure (VDEI), der Verband deutscher Ingenieure (VDI), die Universität Stuttgart, der Schweizer Verband öffentlicher Verkehr (VöV) und das Frauennetzwerk der Allianz pro Schiene als Organisator des Wettbewerbs.  

Starke Frauen bei der Eisenbahn sichtbar machen.  Die Bahnbranche gehört zu den klassischen Männerdomänen und kommt EU-weit auf einen Frauenanteil von etwa 20 Prozent. Nach der jüngsten Studie des europäischen Eisenbahnverbandes CER hat sich dieser Anteil seit zwischen 2013 und 2016 nicht nennenswert erhöht. Deshalb arbeitet das Frauennetzwerk unternehmensübergreifend daran, erfindungsreiche Frauen der Branche sichtbar zu machen. Die erste Verleihung des Innovationspreises „Mobilitätsgestalterin 2018“ steht daher unter dem Motto: Vorhang auf für die starken Frauen bei der Eisenbahn! Quelle: Innotrans / DMM