In einem Hangar des Flughafens Payerne werden unter Leitung von Untersuchungsspezialist Daniel Knecht die dort hinterlegten Wrackteile der Ju-52 inspiziert. In der „NZZ am Sonntag“ wird der Aviatikjournalist Sepp Moser zitiert, der sich ein mögliches Unfallszenario vorstellen kann. Dass die Ju-52 kurz vor dem Unfall eine scharfe Linkskurve vollzogen hat, sei wahrscheinlich auf ein Problem zurückzuführen, das die beiden sehr erfahrenen ehemaligen Linienpiloten der Maschine überraschte. Kurz nach der Linkskurve stürzte das Flugzeug nämlich beinahe senkrecht zu Boden.
Möglicherweise hat sich das Benzin der Maschine stark erwärmt. Die Ju-52 wurde vor dem Start zum Unglücksflug in Locarno am Nachmittag nicht aufgetankt; das war Tage zuvor geschehen. Die hohen Außentemperaturen in Kombination mit der beträchtlichen Flughöhe über den Alpen könnten dazu geführt haben, dass das Benzin zu verdampfen begann. Das hätte die Treibstoffpumpen behindert – in der Aviatik spricht man von einer Dampfblockade. Diese kann dazu führen, dass Triebwerke zu stottern beginnen – was wiederum die Piloten dazu veranlasst haben könnte, kurz vor dem Pass umzukehren. Auf die Dampfblockade – einen „vapour lock“ – seien die beiden Piloten wohl nicht vorbereitet gewesen. Dies könnte ein Grund gewesen sein für eine letztlich tödliche Umkehrkurve. Dabei kam es zum Strömungsabriss, und der Absturz war nicht mehr zu vermeiden. Quelle: NZZ / DMM