Windschutzscheibe sauber machen

Geschäftsreisende, die mit ihrem Dienstwagen unterwegs sind, haben es meist eilig. Gerade in der warmen Jahreszeit sind dann die Windschutzscheiben schnell voller Mückenreste. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat zehn aktuelle Sommerprodukte für die Reinigung der Scheiben getestet. Ergebnis: Viel falsch machen kann man nicht. Die meisten Fertigmischungen für die Autoscheibenwaschanlage reinigen gut bis sehr gut und sind dabei in der Regel auch recht materialschonend.

Testsieger mit dem Prädikat "sehr empfehlenswert" wurde der Sonax Xtreme Scheibenreiniger Sommer im Dreilitergebinde zum Preis von knapp 8 Euro. Auf den Plätzen zwei bis fünf ermittelten die GTÜ-Prüfer vier weitere "sehr empfehlenswerte" Fertigmischungen, nämlich OMV Caristal, Dursol Nature Line, Robbyrob Klarblick und Ernst Scheibenklar. Als "empfehlenswert" erwiesen sich Aral Klare Sicht, Kerndl Scheibenklar, Dr. Wack cw 1:100 Super Scheibenreiniger Fertig-Mix und Shell EasyClean. Die Fertigmischungen von Aral, Dr. Wack und Shell leisteten sich zwar keine richtigen Patzer bei Reinigung und Materialverträglichkeit, verpassten die Bestnote aber deshalb, weil sie nochmal deutlich teurer waren als die ja auch nicht gerade billigen Markenprodukte von Sonax und OMV.

Kerndl Scheibenklar und der von der GTÜ mit dem Testurteil "bedingt empfehlenswert" klassifizierte Total wash Sommerscheibenreiniger erhielten Punktabzug für die Materialverträglichkeit gegenüber Polycarbonat, das beispielsweise bei Scheinwerfern Verwendung findet. Bei der ziemlich strengen Prüfung nach DIN, bei der eingespannte Polycarbonat-Biegestreifen im Trockenschrank 48 Stunden bei 80° Celsius gelagert werden, kam es bei Kerndl zu kleineren und bei Total zu größeren Rissen. Die gute Nachricht: Keiner der getesteten Scheibenreiniger richtete Schäden auf Lack an. Alle Produkte schafften auch den Test auf Alkoholverträglichkeit, mit dem bestimmt wird, ob es bei Mischung mit alkoholhaltigem Winterscheibenreiniger zu Ausfällungen von Feststoffen kommt, die beispielsweise Bauteile der Scheibenwaschanlage beschädigen könnten.

Eine weitere Frage beschäftigte die GTÜ-Tester: Sind die praktischen, aber auch relativ teuren Fertigmischungen eigentlich leistungsfähiger als die viel billigeren 1:100-Konzentrate? Referenzprodukt war das cw 1:100 Super Scheibenreiniger Konzentrat von Dr. Wack, das im Feld der Reinigungskonzentrate stets sehr gut abschneidet. Die kleine 250-ml-Dosierkopfflasche kostet rund 9,50 Euro und liefert dabei im Verhältnis 1:100 gemischt 25 Liter gebrauchsfertigen Scheibenreiniger. Macht 38 Cent pro Liter. Testsieger Sonax Xtreme ist mit seinem Literpreis von 2,66 Euro (Literflasche) somit exakt siebenmal so teuer.

Ergebnis: Das Konzentrat von Dr. Wack kam bei guter Reinigungsleistung und uneingeschränkter Materialverträglichkeit dank seines günstigen Preis-Leistungsverhältnisses auf exakt die gleiche Gesamtpunktzahl wie der Testsieger Sonax und wurde von den GTÜ-Testern ebenfalls als "sehr empfehlenswert" eingestuft. Für preisbewusste Autofahrer ist somit ein gutes Konzentrat nach wie vor eine ausgezeichnete Alternative zu den beliebten Fertigmischungen. GTÜ-Tipp: Konzentrate besser mit Leitungswasser zu Hause mischen. Das ist sicherer als die Mixtur mit möglicherweise verdrecktem Wasser aus der Gießkanne an der Tankstelle.

Zum umfangreichen GTÜ-Testprogramm gehörte neben den bereits erwähnten Materialverträglichkeitsprüfungen auch die Bewertung der Anwendung aller Testkandidaten. Dabei ging es hinsichtlich der Bedienungsanleitung und Beschriftung um exakte Produktangaben, Sicherheits-, Umwelt- und Entsorgungshinweise sowie deren Lesbarkeit und Verständlichkeit. Im Kapitel Handhabung kam es darauf an, die Reiniger möglichst bequem und zielgenau in den Waschbehälter einzufüllen, was je nach Größe und Form der Gebinde mal besser und mal schlechter gelang. Flexible Standbodenbeutel sind dabei ganz grundsätzlich gegenüber starren Kanistern im Vorteil und zweifellos auch im Sinne der Müllvermeidung zu bevorzugen. Quelle: GTÜ / DMM