Der RRX ist für NRW von zentraler Bedeutung, um die steigende Nachfrage im Regionalverkehr auf der Schiene zu bewältigen. Die Angebotsausweitung auf der Schiene, das verbesserte Sitzplatzangebot und die besonderen Komfortmerkmale der modernen Fahrzeuge werden darüber hinaus dem gesamten Öffentlichen Verkehr in NRW einen Schub verleihen und dazu beitragen, mehr Verkehr von der Straße zu verlagern. Der RRX ermöglicht künftig eine Verlagerung von 418 Mio. Pkw-Kilometern pro Jahr auf die Schiene. Die verringerten Emissionen werden sich positiv auf die Umwelt in Nordrhein-Westfalen auswirken.
Im Februar 2015 hatten die am RRX beteiligten Zweckverbände in dem seit Oktober 2013 laufenden europaweiten Vergabeverfahren zur Beschaffung von 82 RRX-Zügen das Ergebnis zu Gunsten von Siemens bekannt gegeben. Bereits heute nutzen rund 2,5 Mio. Menschen täglich den Regionalverkehr in NRW. Für sie und die rund 4,5 Mio. Erwerbstätigen, die an jedem Arbeitstag über die Grenzen ihres Wohnorts pendeln, bietet der RRX ein verbessertes Mobilitätsangebot. Die Fahrgäste reisen in Zukunft zuverlässiger; denn der Ausbau der Infrastruktur und die neuen spurtstarken Fahrzeuge erhöhen die Pünktlichkeit der Züge deutlich. Die Menschen reisen in Zukunft angenehmer; denn mehr Sitzplätze sowie hohe Ausstattungsstandards wie freies WLAN, Steckdosen und Leseleuchten machen Fahrten im Regionalverkehr deutlich angenehmer. Und sie reisen viel komfortabler; denn der RRX verbessert mit einem niveaugleichen Zugang und großzügig geschnittenen Einstiegsräumen die Teilhabe für mobilitätseingeschränkte Menschen.
Siemens Mobility liefert nicht nur die 82 jeweils vierteiligen elektrischen Triebzüge Desiro HC, die als Baureihe 462 eingereiht werden, sondern ist auch mit der Instandhaltung für 32 Jahre beauftragt und stellt so die tägliche Verfügbarkeit der Flotte im Betrieb sicher. Sieben RRX-Linien werden ab Jahresende das Rheinland mit dem Ruhrgebiet und dem nördlichen NRW (Münster) verbinden. 31.000 Personenfahrten sollen durch den RRX pro Werktag von der Straße auf die Schiene verlegt werden.
Jede vierteilige Garnitur des elektrischen Triebzugs besteht aus zwei einstöckigen Endwagen in Kombination mit zwei doppelstöckigen Mittelwagen. .Die innovativen Desiros bieten großzügige Mehrzweckbereiche und barrierefreie Einstiege. Sie verfügen über eine energieeffiziente Klimatisierung, über moderne Reiseinformationssysteme, Videoüberwachung und perfekt funktionierendes WLAN. Geschäftsreisende und natürlich nicht nur die dürfen sich zudem über elektrische Anschlüsse an jedem Sitzplatz freuen.
Die neuartigen großflächigen Fenster auch in den Obergeschossen der Mittelwagen lassen Funkwellen bis zu 500mal besser durch als konventionelle Wärmeschutzverglasungen. Das ermöglicht auch störungsfreien Mobilfunkbetrieb und Internetzugang. Die spezielle Scheibenbeschichtung, die auch Blendungen unterbindet, wurden von Siemens-Forschern in Wien entwickelt. Sie sind erstmals in einem Serienzug verbaut. Je Garnitur stehen 400 komfortable Sitzplätze zur Verfügung. Im Fahrgastbetrieb werden jeweils zwei Garnituren verbunden, so dass im Acht-Wagen-Express 800 Sitzplätze zur Verfügung stehen.
Bemerkenswert sind die Fahrerassistenzsysteme, die den Triebfahrzeugführer dabei unterstützen, energiesparen zu fahren. Denn auch das ist ein Thema bei der Bahn. Eigens für die RRX-Flotten ist in Dortmund-Eving ein Rail Service Center entstanden, in dem die Züge stets fit für ihre Reisen gehalten werden. Und bemerkenswert ist auch die außergewöhnliche Laufruhe. Wir haben noch nie einen derart leisen und zugleich hoch komfortablen Regionalzug erlebt. Erstaunlich auch das immense Spurtvermögen, das dem eines schnellen Pkw in nichts nachsteht. Video:
Damit die RRX-Züge störungsfrei auf den sieben Linien verkehren können, wurden/werden folgende Infrastrukurmaßnahmen umgesetzt:
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Komplette Viergleisigkeit von Köln-Mühlheim bis Düsseldorf-Benrath
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Sechsgleisiger Ausbau von Düsseldorf-Benrath bis Duisburg HBF
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Punktuelle Maßnahmen in Mühlheim/Ruhr, Essen-Steele, Essen Steele Ost, Bochum, Bochum Langen-dreer
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Ausbau der Infrastruktur im Großknoten Dortmund Hbf.
Sieben Linien werden die Metropolen des Landes in Zukunft verbinden. Auf der Kernstrecke zwischen Köln und Dortmund können Fahrgäste im Zielzustand alle 15 Minuten einen RRX nutzen. Davon profitieren allein 8 Mio. Menschen, die in Städten mit RRX-Halt leben, und damit 45 % der Bevölkerung in NRW. Über die Weiterführung der Linien werden auch die anderen Landesteile gut angebunden.
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RRX 1: Aachen • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund
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RRX 2: Aachen • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund • Hamm • Paderborn • Kassel
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RRX 3: Köln/Bonn Flughafen • Neuss • Düsseldorf • Gelsenkirchen • Dortmund • Hamm
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RRX 4: Koblenz • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund • Hamm • Bielefeld
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RRX 5: Düsseldorf • Duisburg • Oberhausen • Wesel
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RRX 6: Koblenz • Köln • Düsseldorf • Essen • Dortmund • Hamm • Bielefeld • Minden
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RRX 7: Düsseldorf • Duisburg • Essen • Gelsenkirchen • Münster • Osnabrück
Um den Zugreisenden einen niveaugleichen Einstieg in die RRX-Züge zu gewährleisten werden an zahlreichen Bahnhöfen in NRW die Bahnsteighöhen angepasst. Um Barrieren im Nahverkehr zu beseitigen werden an den Bahnhöfen unter anderem taktile Leitstreifen, visuelle und akustische Fahrgastinformationen und kontrastreiche Piktogramme und Markierungen eingesetzt. Die Aufenthaltsqualität wird erhöht durch neue Bodenbeläge, einen besseren Wetterschutz, die Modernisierung von Bahnsteigdächern und Personentunneln sowie Investitionen in Beleuchtung, Fahrgastinformation und Wegeleitsysteme. Quelle: DMM / Siemens Mobility